Die «Grüne Architektur», eine blühende Spezies, ist eine irdische Vorform des Paradieses, stand einmal in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
Die Vorstellung, dass Gebäude und Gärten zwei verschiedene Welten sind, scheint auch in der Architekturszene zusehends passé zu sein. Noch nie waren Dach- und Fassadengrün so präsent wie heute. «Fortschrittliche Architekten machen derweil den nächsten Schritt und hüllen ihre Gebäude gleich auf allen Seiten in einen grünen Kokon aus Vegetation», schreibt die NZZ weiter.
Pflanzen an Bauwerken werden somit immer bedeutender: Dachgärten und Fassadengrün sind aber nicht bloss kreative Lösungen. Sie entspannen die städtische Dichte wie auch Starkregenereignisse (Schwammstadt) und bewirken ein kühleres Stadtklima in den Sommermonaten.
Angesichts des Versagens des internationalen Klimaschutzes werden solche Klimawandel-Anpassungsmassnahmen immer bedeutender. Um der weiteren Erwärmung unserer Siedlungen entgegenzuwirken, müssen «grüne Infrastrukturlösungen» gefördert werden. Denn in den Sommermonaten ist es deutlich zu spüren: Dann werden die urbanen Räume zu Backöfen. Das Dach- und Fassadengrün kann ein Teil der Lösung sein. Das zeigt sich auch in den zahlreichen Veranstaltungen zum Klimawandel. Bei fast keinem solchen Anlass bleibt die Gebäudebegrünung unerwähnt. Zudem gibt es in Städten wie Zürich oder Luzern fachliche und finanzielle Förderbeiträge für mehr Grün und Natur in der Stadt.
Das Förderprogramm Stadtgrün Zürich beispielsweise unterstützt private Grundeigentümer dabei, ihre Liegenschaften ökologisch sinnvoll zu begrünen und somit das Stadtklima zu verbessern. Dazu zählt auch die Vertikalbegrünung und die damit verbundene Erstellungspflege. Diese Massnahme wird somit begründet, dass eine klimaangepasste Stadtentwicklung besonders gut gelingt, wenn Projekte und Eigeninitiativen von privaten Eigentümerschaften ausgehen.